Die Geile Zeile präsentiert: Sarah Burrini

Die Geile Zeile präsentiert: Sarah Burrini

21. August 2013 19 Von Kadda
Sarah Burrini

Nur die besten Mädels haben rote Haare 🙂 Foto: Sarah Burrini www.sarahburrini.com

Auf dieses Interview habe ich mich besonders gefreut. Ich bin ein großer Fan von Sarah Burrini und ihrem Webcomic „Das Leben ist kein Ponyhof“ und habe mich daher riesig gefreut, dass sie so ganz spontan zugesagt hat.

Eure Aufgabe: Lest dieses Interview, kommentiert es und werdet Fan von Sarahs Facebook-Seite (genau in dieser Reihenfolge). Dann bleibt ihr auf dem Laufenden und kommt jeden Montag in den Genuss spannender Geschichten vom Ponyhof.

ACHTUNG: Am Ende des Interviews gibt es etwas Tolles zu gewinnen!

Geile Zeile: Hi Sarah, schön, dass du dich mutig dem Geile-Zeile Interview stellst.
Sarah Burrini: Ich danke für diese Interview-Möglichkeit und freu mich, dass das geklappt hat.

Ich bin ja ein riesen Fan deines Web-Comics „Das Leben ist kein Ponyhof“. Sag mal, seit wann läuft die Reihe jetzt mittlerweile schon? Da sind doch schon Jaaaaahre… Oder?
Ja, tatsächlich ist es so. Ich mache den Comic seit Mitte 2009. Ich hatte damals noch überhaupt keine Ahnung, dass ich das so lange machen würde. Aber je ne regrette rien (für Google-Faule: das ist französisch und bedeutet „Ich bereue nichts“).

Für alle, die deinen Comic nicht kennen – das dürften ja nicht allzu viele sein – erzähle doch mal kurz, um was es bei „Das Leben ist kein Ponyhof“ so geht.
Aaalso, das Leben ist kein Ponyhof ist ein semi-auto-biografischer Comicstrip. Welcher Teil semi ist, dürfte wohl spätestens klar sein, wenn man einem sprechenden Elefanten, einem Pilz, einem Pony und einem Nerd-Dämonen gegenübersteht. Es ist ein klassischer Gag- Comic mit vielen Referenzen zu Pop- und Nerd-Kultur.

„Das Leben ist kein Ponyhof“ ist ja eine Art Tagebuch-Comic. Inwieweit stimmen die Dinge mit deinem Alltag überein? Hast du zum Beispiel wirklich einen Freund, der dich mit zum Zelten genommen hat? Und was hat es mit der Frisur auf sich, die sich selbstständig gemacht hat? 🙂

Das ist tatsächlich das Trickreiche an dem Comic. Viele der geschilderten Situationen sind nur inspiriert von der Wirklichkeit, sind aber ansonsten schamlos ausgedacht. Ich war z.B. noch nie Campen, Anlass für die Strips waren mein sehr realer, hüstel, Hang zum Internetüberkonsum. Auch bei der Frisur war es so. Sofort nach meinem realen Friseurbesuch kam mir der Gedanke, dass meine Frisur eigentlich zu cool für mich selbst ist. Zum Glück ist sie in der Wirklichkeit aber nicht sofort abgehauen. Erst nach ein paar Wochen.

Du lebst in deinem Comic mit einem Pony, einem Elefanten und einem irren Pilz zusammen. Ich denke mal, dass das nicht ganz der Realität entspricht. Aber stehen diese Charaktere vielleicht für Freunde oder Familienmitglieder, die ähnliche Eigenschaften haben und dich irgendwie inspirieren?
Ich muss das gar nicht auf meine lieben Freunde oder Familie schieben. Es ist ein bisschen so wie beim Zauberer von Oz, dass all diese Figuren Facetten von mir selbst repräsentieren. An guten Tagen bin ich schweigsam wie das Pony, manchmal aber auch grummelig wie der Elefant, dann wiederum blöd-aktionistisch wie El Pilzo. Also, wie beim Zauberer von Oz, nur eher was bekloppte Eigenschaften angeht.

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Ich hoffe, unsere Fragen waren nicht ganz so idiotisch! Foto: Sarah Burrini www.sarahburrini.com

Hand aufs Herz. Wer ist berühmter: Ngumbe oder Sarah Burrini? Immerhin gibt es vom Elefanten bereits eine Plüsch-Variante!
Er ist sogar so beliebt, dass seine Plüsch-Alter Ego schon ausverkauft ist. Vielleicht planen Kwimbi und ich mal neue, wenn das Weihnachtsfest ansteht. Aber ich glaube auch, dass er für viele der heimliche Star der WG ist. Kein Wunder, wundersame Charaktere haben immer eine große Fangemeinde. Siehe Kinski oder Til Schweiger.

Du planst ja bestimmt immer die nächsten Wochen deines Comics voraus, aber ab und an greifst du auch ganz aktuell Themen auf. Wie lange brauchst du denn, einen Montags-Comic zu scribblen, zu zeichnen, zu digitalisieren und zu kolorieren?
Hahaha, sie hat „die nächsten Wochen voraus“ gesagt. Ich wünschte, das wäre so. Ich plane das immer wieder so zu machen, bin aber leider einfach nicht fähig, einen Vorschub zu zeichnen. Der Montags-Comic entsteht meistens am Freitag davor oder am Wochenende. Wie lange ich dafür brauche, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. ob es aufwändige Hintergründe gibt, wie schnell mir die Pointe einfällt oder ob ich einen „Doppelstrip“ mache oder nur einen Strip mit vier Panels. Im Durchschnitt brauche ich für einen Ponyhof 6-8 Stunden.

Irgendwann hast du wahrscheinlich bemerkt, dass du gut zeichnen kannst und dir das auch irgendwie Spaß macht. Wolltest du dann direkt Comic-Zeichnerin werden? Oder hättest du dir anfangs auch etwas anderes vorstellen können?
Ich hab schon in der Grundschule davon geträumt, Comic-Zeichnerin zu werden, und seitdem kam nichts anderes mehr für mich in Frage. Ich bin da ziemlich stur.

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Kennen wir das nicht alle? Foto: Sarah Burrini www.sarahburrini.com

Liest du selbst Comics und wenn ja, welche magst du denn am liebsten? Kannst du aktuell etwas empfehlen?
Vor der Frage fürchte ich mich immer ein bisschen, weil ich immer denke, dass ich was vergesse. Ja, ich lese sehr viele Comics und lese da querbeet. „Hellblazer“ mag ich genau so gern wie „Bone“ von Jeff Smith.
Hier mal ein Auszug aus Comics, die mich kürzlich beeindruckt haben: Gute Nacht Punpun (Inio Asano), Locke & Key (Joe Hill & Gabriel Rodriguez), Asterios Polyp (David Mazzuchelli), Sweet Tooth (Jeff Lemire), Hilda und der Mitternachtsriese (Luke Pearson), das Upgrade (Sascha Wüstefeld & Ulf S. Graupner).

Wie ist denn überhaupt so das Verhältnis zu Comic-Kollegen? Unterstützt man sich gegenseitig oder ist da doch eher Konkurrenz zu spüren?
Ich kenne keinen knuddligeren und liebenswerteren Haufen als Comiczeichner. Und ich bin sehr glücklich darüber, dass ich in so eine kollegiale Szene geraten bin. Dadurch, dass Comiczeichner sich hauptsächlich von Idealismus ernähren, habe ich so etwas wie Konkurrenzdenken noch nie mitbekommen.

Auf Conventions und Buchmessen gibst du ja mittlerweile Autogrammstunden. Ist das nicht irre? Kannst du es fassen, dass Menschen anstehen, um ein Buch mit deiner Signatur zu kaufen?
Es ist total irre. Ich selbst bin noch dazu gar kein Autogrammjäger, insofern finde ich es doppelt unglaublich. Ich hab immer das Gefühl, ich müsste ihnen noch mehr bieten. Manche kommen von weither gefahren, bloss für ein Autogramm. Dann zeichne ich was rein und denke, ob ich nicht noch schnell was singen sollte, um ihnen besseren Gegenwert zu bieten. Aber das könnte man auch schnell als Bestrafung empfinden.

Arbeitest du eigentlich auch an anderen Projekten? Also außerhalb des Ponyhof-Universums?
Abgesehen von meiner Tätigkeit als Illustratorin und dem monatlichen Comic für das Kindermagazin „Benni“, arbeite ich gerade an einem längeren Comic für einen amerikanischen Verlag. Das dauert aber leider noch ein bisschen, bis man den lesen kann.

das-leben-ist-kein-ponyhofWas sind deine weiteren Pläne? Was können wir in den nächsten Jahren noch von dir erwarten?
Ich würde sehr gerne viel öfter längere Comics machen, sehr gerne auch bei amerikanischen Verlagen. Mal schaun, was sich da in Zukunft noch ergibt.

Verlosung

Sarah Burrini war so nett, uns ihr zweites Buch zum Webcomic „Das leben ist kein Ponyhof – Willkommen in der Realität“ zur Verfügung zu stellen.
Unter allen, die hier unter diesem Interview einen Kommentar hinterlassen, wird das Buch verlost. (Auslosung am 06.09.2013 – 0:00 Uhr). Viel Glück!