Rezension: „Love, Kiss, Cliff“ von Kim Leopold

Rezension: „Love, Kiss, Cliff“ von Kim Leopold

25. Januar 2017 0 Von Kadda
Bewertung:

Kurzbeschreibung

Ein Nerd mit Schokoladenaugen, ein verletzlicher Draufgänger und ein Musiker mit rauchiger Stimme – wen wird sie lieben, wen küssen und wen über die Klippe stoßen?

An Ablenkung fehlt es Meredith nicht, als sie nach dem Tod ihrer Mutter in die Stadt zieht, die niemals schläft. Zwischen Sonnenaufgängen und Tänzen bei Kerzenschein versucht sie, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben. Doch das ist gar nicht so leicht, wenn ein totes Mädchen zwischen ihr und ihren Mitbewohnern steht und ihr Dad nach jahrelanger Funkstille versucht, eine Beziehung zu ihr aufzubauen.

Wie kann sie da noch an die Liebe denken?

„Love, Kiss, Cliff“ bei Amazon bestellen

Darum geht’s

Meredith, die von den meisten Mer genannt wird, kommt nach dem Tod ihrer Mutter nach New York. Dort wohnt ihr Vater, mit dem sie allerdings in den letzten Jahren so gut wie keinen Kontakt hatte. Dennoch hat sie alle Zelte in Deutschland abgebrochen und versucht nun in Amerika neu durchzustarten.

Alle Zeichen stehen auf Neustart. Und den hat sie auch bitter nötig! Die letzten Wochen im Krankenhaus mit ihrer Mutter waren hart und sie leidet sehr unter dem Verlust.

In New York wird sie in einer WG mit zwei Mädels wohnen … das dachte sie zumindest. Doch dort angekommen, wird sie von Ash und Jamie empfangen. Ein großes Missverständnis, das Folgen hat!

Männer. Und dann auch noch zwei davon. Sofort denke ich an leere, gammelige Pizzakartons, Videospiele, die mich mit jedem Schuss aus dem Schlaf reißen, schmutzige Toilettenränder, weil Männer doch immer im Stehen pinkeln, und herumfliegende Bartstoppeln, weil sie nach dem Rasieren nicht über den Waschbeckenrand wischen.

Mer möchte nur noch weg und denkt darüber nach, vielleicht doch bei ihrem Dad unterzukommen. Doch dann sieht sie, dass ihre Möbel bereits in ihrem Zimmer stehen und die Nähe zu ihrem College ist natürlich auch von Vorteil … Sie will, den beiden Typen eine Chance geben. Auf den ersten Blick scheinen sie auch ziemlich nett  zu sein und als sie das erste mal mit ihnen essen soll, merkt sie schnell, dass die beiden ihre Hilfe bitter nötig haben.

»Das ist nicht schlimm«, sagt Jamie. […] Wir essen unsere Nudeln immer so, nicht wahr, Ash?«
»Das ist nicht dein Ernst.« Ich reiße die Augen auf und wedele mit dem Kochlöffel, sodass er ein Stück vom Herd zurückweichen muss. Dabei fällt ihm beinahe seine Brille herunter. »Das«, ich deute auf die Nudelmasse, »schmeißt du jetzt in den Müll und dann koche ich uns etwas Vernünftiges.«

Das Zusammenleben mit Ash und Jamie könnte so einfach und sogar richtig harmonisch sein. Wäre da nicht eine Sache, die sie von Anfang an stört: immer wieder wird Mer mit einer gewissen Rose verwecheslt. Selbst ihren Mitbewohnern rutscht dieser Name des öfteren heraus. Auch Liam, ein gutaussehender Musiker, der unbedingt mit Mer ausgehene möchte, nennt sie anfangs Rose. Sie scheint dieser mysteriöses Person sehr ähnlich zu sehen. Mer wird immer neugieriger, wer diese Frau sein mag, doch leider hat sie keine Gelegenheit, sich selbst von der Ähnlichkeit zu überzeugen, denn Rose ist tot … und ihre beiden Mitbewohner scheinen sie sehr zu vermissen.

Ash, Jamie und Liam … drei Männer, die ganz plötzlich ihr Leben bestimmen und von Grund auf verändern. Alle drei sind gutaussehend, nett und irgendwie süß. Jeder ist auf seine Art besonders.

Doch welchem dieser Kerle schenkt sie am Ende ihr Herz? Für wen hat sie nicht mehr als einen Kuss übrig und wer hat es verdient von einer Klippe gestoßen zu werden?

Fazit

Soviel vorab: Ich hatte meine Entscheidung schnell getroffen und hätte den einen Typen (ich werde nicht verraten welchen) schon viel früher den Laufpass gegeben. 😉

Mer ist ein symphatisches Mädchen, das sehr am Verlust ihrer Mutter zu knabbern hat. Ihre beiden Mitbewohner helfen ihr so gut es geht dabei, die Trauer zu bewältigen und endlich wieder zu leben. Das ist nicht ganz so einfach, denn Mer macht sich schwere Vorwürfe.

»Ich war eine schlechte Tochter«, sage ich irgendwann. »Ich habe ihre Liebe überhaupt nicht zu schätzen gewusst und irgendwann war es plötzlich zu spät, um sie noch richtig kennenzulernen.«

Doch ihre neuen Freunde auf dem College und ihre Mitbewohner bringen sie endlich wieder zum lachen. Mit Ash spielt sie endlos lange Videospiele und weiß seine Anwesenheit in einsamen Nächten sehr zu schätzen. Jamie zeigt ihr stundenlang Ihre neue Heimat und lässt keinen besonderen Platz in New York aus.

Meine Füße sind wund gelaufen, meine Frisur komplett derangiert, aber auf meinem Gesicht steht ein Lächeln, das förmlich nach Muskelkater in den Wangen schreit.

Das Verhältnis zu ihrem Dad ist schwierig. In der schweren Zeit, als ihre Mutter im Sterben lag und sie seine Unterstützung bitter nötig gehabt hätte, hat er sie alleine gelassen. Das kann sie einfach nicht vergessen und wird es ihm auch nicht so schnell verzeihen können.

Doch was Mer – und mich als Leser – am meisten fuchst ist diese vermaledeite Rose … Wer ist diese Frau verdammt noch mal und in welchem Verhältnis steht sie zu Ash und Jamie?

„Love, Kiss, Cliff“ ist eine wunderbare Liebesgeschichte mit interessanten Charakteren. Ich liebe Ash und Jamie gleichermaßen (wobei ich aus irgendwelchen Gründen ein wenig mehr für Ash schwärme) und möchte unbedingt mehr über die beiden erfahren. Deshalb werde ich auch direkt Teil 2 „Ascheregen“ beginnen! Die Leseprobe ist schon richtig vielversprechend! 🙂

Der Schreibstil von Kim Leopold ist flüssig leicht. Ich liebe ihre kurzen Kapitel, die fast immer mit einem Mini-Cliffhanger enden. Ein echter Schlaf-Killer, da man es einfach nicht fertig bringt, das Buch auf die Seite zu legen und das Nachtlicht zu löschen. Der Wecker zeigt 3 Uhr an und man muss weiterlesen …

Einziger minimaler Störfaktor war, dass sich die Story zwischendurch ein ganz kleinwenig gezogen hat. Aber nicht so viel, dass es mich daran gehindert hätte, schnell weiterzulesen und das Buch in Rekordzeit zu beenden. Immerhin wolte ich wissen, für wen sich Mer am Ende entscheidet und was es mit dieser geheimnisvollen Rose auf sich hat.

Das Ende hat mich dann doch etwas überrascht und mich nur noch heißer auf Teil 2 gemacht … aber lest einfach selbst 🙂

Eckdaten

  • Titel: Love, Kiss, Cliff
  • Autorin: Kim Leopold
  • Preis: EUR 12,99
  • Taschenbuch: 402 Seiten
  • IISBN-10: 1530957613
  • ISBN-13: 978-1530957613

Einige Link-Tipps