Rezension: »Crush« von Juli Hex

Rezension: »Crush« von Juli Hex

27. Dezember 2019 0 Von Kristina
Bewertung:

Ich muss schlucken, um nicht ebenfalls in Tränen auszubrechen. Er hatte mich gewarnt. Hat mir gesagt, dass er kaputt ist. Und ich habe doch ernsthaft gedacht, so schlimm könnte es doch gar nicht sein.

»Crush« von Juli Hex

Klappentext:

Augen so blau wie das Meer und so tief, dass man sich in ihnen verlieren kann. Levis Augen haben Jonathan den Kopf verdreht und lassen ihn auch zehn Jahre nach ihrer letzten Begegnung nicht los.
Als die beiden Männer durch Zufall wieder aufeinandertreffen, steht zwischen ihnen nicht nur der Ballast ihrer gemeinsamen Vergangenheit, sondern auch der Schatten auf Levis Seele.
Zwischen emotionalen Extremen glaubt Levi, sich eine Mauer aus Stabilität und Routinen aufgebaut zu haben, die Jonathan nun einzureißen droht.
Sich füreinander zu entscheiden könnte sie beide glücklich machen oder alles zerstören, was sie sich in zehn Jahren Funkstille aufgebaut haben.
Es würde bedeuten Vergangenes aufzuarbeiten, eigene Bedürfnisse hinten an zu stellen und ein Leben zwischen Licht und Dunkelheit zu führen.
Eines bedeutet ihr Zusammentreffen aber definitiv:
Alles wird sich verändern.

Eckdaten:

  • Verlag: SP über Books on Demand
  • E-Book: EUR 3,99
  • Taschenbuch: 12,99
  • 412 Seiten

Darum geht’s:

Jonathan trifft nach mehr als zehn Jahren wieder auf Levi. Langsam nähern sich die beiden Männer aneinander an und schnell steht fest, dass sie einander immer noch etwas bedeuten. Gemeinsam mit Jonathan reißt man die Mauern, die Levi um sich errichtet hat ein, und man findet einen gebrochenen Mann, der trotzdem bereit ist für das zu kämpfen, was ihm etwas bedeutet.

Meine Meinung:

Wer eine typische 08/15-Gay Romance sucht, bei der sich zahlreiche erotische Szenen aneinander reihen ist bei »Crush« definitiv falsch. Denn das Buch ist mehr als ein schnöder Erotikschinken.
So viel mehr.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich anfangen soll, denn Crush bricht aus dem Schema der Unterhaltungsliteratur aus, obwohl es wiederum gut unterhält. Es schneidet wichtige Themen an, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger herumzuwedeln.
Crush ist einfach so viel mehr als ich erwartet habe und ich tue mir schwer damit, in Worte zu fassen, was ich empfinde.
Fangen wir mit der Geschichte an sich an: Juli Hex verzichtet auf eine an den Haaren herbeigezogene Storyline, sondern beschränkt sich bei dem Buch auf alltägliches Geschehnisse, die teilweise mit einen bisschen Romantik, Witz, aber auch Drama gespickt werden.
Dafür widmet sie sich auf eine großartige Weise der Charakterzeichnung. Am Ende des Buches hat man das Gefühl, die Protagonisten sind alte Freunde, weil man mit ihnen einen Teil ihres Weges gegangen ist.

Fazit:

Dank dem leichten, flüssigen, teilweise sogar sehr poetischen Schreibstil von Juli Hex fliegt man nur so durch die Seiten und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich würde das Buch jedem empfehlen, dem ein guter Schreibstil und toll ausgearbeitete Charaktere wichtig sind. Mir gefällt, dass sich die Autorin auf das Hauptthema des Buches »psychische Erkrankungen« konzentriert anstatt an den Haaren herbeigezogene Handlungsstränge zu erfinden.
Für mich eines meiner Jahreshighlights 2019.